Ortschronik

Ausgrabungen und Funde aus der jüngeren Steinzeit (ca. 4000 v.Chr.) zeigen, dass das Gebiet um Mengkofen schon sehr früh besiedelt war.

Bereits im 13. Jahrhundert wird das in Niederbayern reich begüterte Ortsadelsgeschlecht der Mengkofer, die im Dienst der Wittelsbacher standen, urkundlich erwähnt. Sie waren bis anfang des 16. Jahrhunderts. Grundherren in Mengkofen und begründeten mitte des 14. Jahrhunderts die Pfarrei Martinsbuch. Verschiedene Gutsherren kauften und verkauften ihren Besitz in Mengkofen, u.a. 1653 das adelige Geschlecht der Lerchenfeld, die für die Hofmark Mengkofen in religiös-geistiger Hinsicht die wohl bedeutungsvollste Herrschaft war: Baron Adam von Lerchenfeld stiftete 1716 das Schlossbenefizium mit allen Nebengebäuden, baute 1717 eine neue Kirche und errichtete eine Schule mit Lehrer-, Organisten- und Mesnerdienst. Die Gutsherrnschaft veranlasste die Stiftung der Herz-Jesu-Bruderschaft, die am 19. Juni 1735 feierlichst eröffnet wurde

Durch Heirat kam die Hofmark Mengkofen an die Grafen Törring-Jettenbach-Gronsfeld, von denen sie am 25. April 1830 durch Herrn K. Regierungsrat und Assessor Dr. Julius von Niethammer gekauft wurde. 1832 erwarb Dr. Julius von Niethammer außerdem das benachbarte Schlossgut Tunzenberg von den Lerchenfelds, entfernten Verwandten der ehemaligen Mengkofener Gutsherrnschaft von Lerchenfeld. Baron Ludwig von Niethammer, viel gerühmt wegen seines humanen Wesens und seiner Geselligkeit, verließ Mengkofen und siedelte ganz nach Tunzenberg über.

Die von Niethammer, später von Haniel-Niethammer waren die letzte großgrundbesitzende Adelsfamilie in unserer Gemeinde.

Das am 9.12.1716 errichtete Schlossbenefizium war schon seit 1893 nur noch mit Provisoren besetzt worden. Am 1.1.1946 erfolgte durch Ausgliederung aus der Pfarrei Martinsbuch die Errichtung der Pfarrkuratie Mengkofen; erster Pfarrkurat wurde der seit 1937 in Mengkofen tätige Benefiziumsprovisor Johann Nepomuk Prasch (bis 1952). Ihm folgte Pfarrkurat Ludwig Huber († 18.8.1984). Nach Robert Rötzer (1984-1993; † 1.8.2002) wurde Hubert Bartel zunächst Pfarrkuratieadministrator, 1995 Pfarrkurat (bis 1998). Auf ihn folgte 1998 Hermann Berger, in dessen Amtszeit die Kuratie Mengkofen am 8.12.2001 zur Pfarrei erhoben und somit Berger Pfarrer wurde (bis 2011). 2012 übernahm Pfarradministrator Franz Menzl die Pfarrei Mengkofen (bis 2014), nach ihm kam Pfarrer Robert Gigler (2014-2022). Seit 1.9.2022 ist Rainer Schinko Pfarrer von Mengkofen.

Schloss Mengkofen, das lange Zeit unbewohnt war, war 1945 vorübergehend Flüchtingslager und wurde dann 1951 zu einem symbolischen Preis an das Landratsamt Dingolfing verkauft, mit der Auflage, das Gebäude an die aus Eger (Sudetenland) ausgewiesenen Schwestern des Ordens vom Heiligen Kreuz zu übergeben. Seit September 2020 ist das Schloss Mengkofen im Besitz der PhysioKlinik. Der Verkauf des Schlosses Tunzenberg bahnte sich 1990 an und ist heute in Privatbesitz.

Seit der Gebietsreform, die 1978 unter Altbürgermeister Hans Spielbauer abgeschlossen wurde, setzt sich die Gemeinde aus den 10 ehemaligen Gemeinden Mengkofen, Hofdorf, Hüttenkofen, Martinsbuch, Mühlhausen, Puchhausen, Süßkofen, Tunding, Tunzenberg und Weichshofen zusammen, deren Geschicke von Mai 1996 bis 30. April 2008 Bürgermeister Josef Forster leitete. Er wurde am 1. Mai 2008 durch Karl Maier abgelöst, welcher bis Mai 2020 für zwei Perioden zum Bürgermeister gewählt wurde. Seit dem 1. Mai 2020 ist Herr Thomas Hieninger der neue Bürgermeister in der Gemeinde Mengkofen. Die Gemeinde zählt derzeit knapp 6.000 Einwohner und umfasst ein Gebiet von 85 Quadratkilometer.

1722 stiftete die Baronin Maria Margarethe von Lerchenfeld „ein heiliges Amt und Predigt samt einer achttägigen Andacht zu Ehren des göttlichen Herzens“. Sie starb 2 Jahre später mit 47 Jahren und liegt am Herz-Jesu-Altar in der Kirche zu Mengkofen begraben. Um 1733 veranlasste der Gutsherr Baron Franz Adam Freiherr von Lerchenfeld zusammen mit seiner (3.) Gemahlin Franziska Antonia von Arko die Stiftung der Herz-Jesu-Bruderschaft. Sie spendeten dazu ein Kapital von 400 Gulden spendeten, das zur „Bestreitung der Unkosten“ verwendet werden soll.

Am 19. Juni 1735, dem 3. Sonntag nach Pfingsten, wurde die Bruderschaft zum heiligsten Herzen Jesu feierlich eröffnet, nachdem sie Papst Klemens XII. unter dem 21. Juli 1734 bestätigt und das Bischöfliche Konsistorium gutgeheißen hatte: der Karmelitenpater Ignaz Petz von Straubing hielt die Festpredigt, das Hochamt wurde vom Pfarrer von Hofdorf zelebriert. Die Geistlichen der Nachbarspfarreien Leiblfing, Martinsbuch, Ottering und Tunding waren dabei. Als Festgäste sind erwähnt: Adelheid von Leubelfing, geb. Gräfin von Paur; Baron v. Auer mit Gattin von Thürnthenning und Fräulein Magdalena von Zedwitz.

Die Verehrung des göttlichen Herzens Jesu geht auf die Hl. Margaretha Maria Alacoque († 1690) zurück. 1856 führte Papst Pius IX. das Herz-Jesu-Fest verbindlich für die gesamte katholische Kirche ein. Die Herz-Jesu-Bruderschaft ist eine Gebetsgemeinschaft, deren Mitglieder sich um ein christlich-religiöses Leben in der Pfarrgemeinde bemühen.

Jedes Jahr, am 3. Sonntag nach Pfingsten, erneuern die Bruderschaftsmitglieder ihr Gelöbnis in einem feierlichen Gottesdienst mit anschließender festlicher Prozession. Allmählich entstand um das religiöse Fest ein jahrmarktähnliches Treiben in der Allee. Das Herz-Jesu-Fest war und ist der schönste Tag in Mengkofen – schon Tage vorher wird „gerüstet“, es werden die Häuser geschmückt.

1972 führte der damalige Bürgermeister Johann Spielbauer das fünftägige Aitrachtaler Volksfest ein, dessen Höhepunkt und Kern nach wie vor das Hochfest des heiligsten Herzen Jesu mit Gottesdienst und Prozession aller Vereine und Verbände der Aitrachtalgemeinde bildet.

Bei Einsetzung der Bruderschaft 1735 ließen sich 500 Gläubige aufnehmen. 1913 wurden noch 463 Gelöbnisse erneuert und 27 Gläubige ließen sich neu aufnehmen. 2008 gehörten 240 Frauen und Männer der Herz-Jesu-Bruderschaft an.