Tunding

Die Altgemeinde Tunding, zu der das Dorf Obertunding (das unter dem NamenTunding bekannt ist), die drei Weiler Niedertunding, Ober- und Unterwackerstall und die Einöde Neukreuth gehörte, ist ein Ortsteil der Gemeinde Mengkofen und liegt im nördlichen Teil des Landkreises Dingolfing-Landau im tertiären Hügelland. In einem rechten Seitental der Aitrach ist es von mäßigen Hügeln umschlossen, nur nach Westen offen. In der Talsohle fließt der Schwedenbach, im Volksmund der „Schwebach“ genannt, der zwischen Mengkofen und Ettenkofen in die Aitrach mündet.

Über die Frühgeschichte des Ortes ist wenig bekannt, da die sicherlich vorhandenen geschichtlichen Aufzeichnungen im Jahr 1632 verbrannten, als die Schweden das Pfarrhaus angezündet hatten. Sicher ist aber, dass Tunding zu den sehr alten Siedlungen gehörte, worauf die Endung „ing“ im Ortsnamen deutet. Diese Siedlungen stammen aus der Zeit der Bajuwaren, die im 6. und 7. Jahrhundert unsere Gegend besiedelten.

Das ehemalige Schulhaus der Gemeinde wurde 1812 erbaut, 1866 aufgestockt und 1908 mit einem Kostenaufwand von 12 000 Mark erweitert.

Nicht nur der Schwedenbach, sondern auch viele Schwedenschanzen in der Umgebung sagen uns, dass das Land schwer unter dem 30jährigen Krieg gelitten hat. Eine große Schanze, deren Wälle bis zu 2,5 m hoch sind, befindet sich im Tunzenberger Wald. Sie zieht sich um den ganzen Berggipfel herum. Hügelgräber sind ebenfalls anzutreffen.

1869/70 wirkte in (Ober)Tunding der Priester und Heimatdichter Josef Schlicht. Eine Gedenktafel am Pfarrhaus nennt ihn „den besten Kenner und unvergleichlichen Darsteller altbayerischen Volkstums“.

Seit 1772 besteht die Pfarrei. Malerisch gelegen ist die Kirche, die auf einem künstlich angelegten Hügel erbaut und mit einem Graben umgeben wurde. Der Kirchturm hat vier Geschosse, die durch das sogenannte „deutsche Band“ äußerlich gekennzeichnet sind. Die Mauern haben eine Stärke von 1,70 bis 1,80 m, nach oben verjüngen sie sich auf 60 cm Stärke. Der Turm hat ein Satteldach mit Zinnengiebel. Die Inneneinrichtung der Kirche ist barock und stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Hochaltar enthält ein 150 Jahre altes Bild, das die Patronin der Kirche, die hl. Katharina mit der heiligen Familie darstellt. Erwähnenswert ist auch noch die Mater Dolorosa, die 1677 mit dem Altar aufgestellt wurde. Besonderen Kunstwert besitzen noch das in der Seelenkapelle aufbewahrte Renaissancegemälde St. Maria, eine Arbeit in Öl auf Holz gemalt (16. Jahrhundert) und ein ausdrucksvoller Christus aus der gleichen Zeit.

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